Die großen britischen Bluesmusiker wie u.a. Jimmy Page, Jeff Beck, Eric Clapton und Peter Green eroberten die Welt nicht nur in den Sechzigern, sondern zogen auch noch spätere Generationen in ihren Bann. Dies waren die Zeiten, in denen es schwierig war, so etwas wie einen würdigen Nachfolger für diese Legenden zu finden. Jeder, der sich bis dato über die Zukunft des Blues Sorgen machte, kann nun aufatmen. Oli Brown ist da, und er ist der Richtige um die Fackel des Blues ins 21. Jahrhundert zu tragen. Inspirieren lässt er sich dabei auch von zeitgemäßen Bluesmusikern wie Aynsley Lister. Den Ansprüchen bereits gerecht werdend, stand er schon mit Giganten wie Walter Trout, John Mayall und Buddy Guy auf der Bühne.

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Bei Oli Brown tut sich gerade richtig viel. Die Welt kennt seinen Namen. Die Szene kennt seinen Ruf. Seine Mission, den Blues-Rock den Menschen näher zu bringen, hat ihn durch verschiedene Erdteile gebracht, durch mehrere Zeitzonen geführt und Sprachbarrieren durchbrechen lassen. Doch egal wie weit ihn der Tourbus auch bringt, Oli wird nie vergessen, wo seine Wurzeln liegen, noch die Stadt, die ihm seinen Weg in die Musik gezeigt hat. So kam es auch, dass er am 16. Dezember 2012 in die Stadt zurückkehrte, in der er einst auf dem Schulhof von einem Plattendeal träumte – nur um jetzt als gefeierter Held ein Heimatkonzert zu geben, das Seinesgleichen sucht.
Sicherlich war Oli bereits des Öfteren zu Konzerten in Norwich, um seinen treuen Fans aus der Heimat für ihre Unterstützung zu Beginn seiner Karriere zu danken. Und doch war der Einsatz bei diesem Gig höher und die Luft knisterte noch ein wenig mehr als sonst, denn dieses Mal zog die Band zusammen mit einer Filmcrew in das Waterfront ein, um die Show für die neueste Veröffentlichung der Songs From The Road-Reihe von Ruf Records aufzunehmen. „Ich wollte unbedingt meine Live-Show in Norwich aufnehmen“, erklärt der Bluesmusiker. „Hier waren alle so gut zu mir.“
Im Juni 2013 als CD/DVD-Set veröffentlicht fängt Songs From The Road Oli gerade auf dem vorläufigen Höhepunkt seiner Karriere ein; mit einer Setlist, die alle drei Alben vereint, die Oli dorthin brachten, wo er heute ist. Von seinem 2008er Album Open Road gibt es den unwiderstehlichen Groove von Stone Cold. Vom hochgelobten Heads I Win Tails You Lose (2010) ist Speechless mit dabei, während vom alles verändernden Album Here I Am (2012) Songs wie Thinking About Her, Manic Bloom und Devil In Me die Halle erzittern lassen. Durch die neuen Songs wie beispielsweise Love Is Taking Its Toll feiert Oli nicht nur seine bisherigen Höhepunkte, sondern zeigt auch eindrucksvoll, was wir in Zukunft von ihm erwarten können.
Tatsächlich ist Songs From The Road nur ein weiterer Höhepunkt, der Oli Brown ein weiteres erfolgreiches Jahr verspricht. Währenddessen macht dieser sich für einen aufregenden Sommer bereit: Neben seinen Shows als Support für die Gitarrenlegenden Joe Satriani und Johnny Winter spielt er außerdem noch auf verschiedenen Festivals und natürlich auf seiner eigenen Headline Tour.   
In Anbetracht all dieser Erfolge kann man leicht vergessen, dass Oli erst Anfang 20 und erst ein Jahrzehnt vergangen ist, seitdem er erstmals zur Gitarre griff. „Ich hatte überhaupt keine Karriereambitionen bis ich 2002 anfing Gitarre zu spielen“, erzählt er. „Blues war immer nur im Hintergrund, aber was mich wirklich bewegte, war das erste Stevie Ray Vaughan Album, das ich mir kaufte. Als ich anfing zu spielen, wurde ich vor allem von Hendrix beeinflusst. Er war auch ein Showman; wie er damals seine Gitarre in Flammen setzte – das habe ich nie gemacht!“
Bald schon begann Oli spontane Jamsessions in Norwich zu spielen: „Wir wussten nicht einmal, was wir da spielten, aber ich habe dabei viel gelernt.“ Den Schlüsselmoment hatte Oli Brown mit 15 Jahren, als er in die USA als Gast von Blinddog Smokin‘ eingeladen wurde – eine Rolle als Support, die sich eher zu einer Art Mentorenprogramm entwickelte, indem Oli mit Buddy Guy oder Taj Mahal erst auf der Bühne stand um anschließend von ihnen „unterrichtet“ zu werden. „Vorher war es mir eigentlich egal, welche Musik es ist, solange ich selbst spielen konnte“, gibt er zu. „Aber während dieser Zeit haben sie mir alles über Blues, Bühnenkunst und das Gespräch mit dem Publikum beigebracht.“
Oli kam noch mehrere Mal mit Blinddog Smokin‘ in die USA, während er nun auch die Ratschläge und Weisheiten  von Legenden wie Robben Ford, John Mayall und Walter Trout mit sich trug.
Machen wir einen Sprung ins Jahr 2008 und aus dem Schüler ist bereits ein Meister geworden. Als Labelchef Thomas Ruf dann eine atemberaubende UK Show von Oli besuchte, nahm dieser ihn sofort unter Vertrag. Von nun an entwickelten sich die Dinge sehr schnell. Noch im selben Jahr veröffentlichte Oli Brown sein erste Album Open Road: ein umwerfendes Debut, das funky Songs wie Psycho mit berührenden Solos wie Missing You verband.
So fing es an. Mit dieser ersten Veröffentlichung erwachte auch das Medieninteresse: Blues Matters wählte Open Road zum #2 Album 2008, Classic Rock erklärte, Oli habe den Blues im Blut wie wenige andere seines Alters. Nachdem die Oli Brown Band als einziger UK-Künstler für die International Blues Convention 2008 in Memphis ausgewählt wurde und Oli eine Live Session mit John Fry aufnahm, die in nur einem Monat 1,3 Millionen Zugriffe verzeichnete, hatte Oli sich endgültig einen Namen in der Szene gemacht.
 Schließlich hört auch der legendäre britische Produzent Mike Vernon von dem jungen Bluesmusiker. Schwer beeindruckt zog es ihn aus seiner Altersteilzeit zurück, um mit Oli an seinem zweiten Album Heads I Win Tails You Lose zu arbeiten. Veröffentlicht im April 2010 wurde die Platte überall hochgelobt und Mojo bezeichnete Oli sogar als „the hottest yound pistol in British blues“, während Classic Rock das Album auf Platz 3 der Bluesalben des Jahres wählte.
Nach mit einer Auszeichnung als ‚Best Male Vocalist‘ und ‚Best Young Artist‘ bei den British Blues Awards 2010 hätten sich manch andere Musiker sicher auf ihren Lorbeeren ausgeruht. Nicht so Oli. Er sagte einmal, dass Blues unbedingt live gehört werden muss und so tourte er allein im Jahr 2011 durch Europa, UK, Neu Seeland, Kanada und die USA. Nach zwei weiteren Preisen bei den British Blues Awards endete sein Jahr, wie er es sich nicht besser hätte erträumen können: mit 25 Show mit John Mayall. Jemand sollte ihn mal kneifen…
Doch gerade dann, wenn du glaubst, den wahren Oli Brown zu kennen, kommt er mit einem neuen Album: „The neue Album heißt Here I Am“, erklärt Oli, „denn ich will sagen ‚Das bin ich‘. Menschen wissen, wenn etwas unglaubwürdig ist. Ich versuche nur ehrlich zu sein.“ Here I Am ist der Sound eines Künstlers auf seinem Höhepunkt. Als Oli in das Studio in Nottingham kam, hatte er noch den Applaus der Fans, der Presse und seiner Vorbilder im Ohr sowie eine Wagenladung Trophäen und entsprechende Erwartungen im Gepäck. Die meisten 22-Jährigen hätten sich unter Druck gesetzt gefühlt, doch mit seinem Dreamteam aus Wayne Proctor (Schlagzeug/Produzent) und Scott Barnes (Bass) um sich, spielte er schnell zwölf neue zeitlose Songs ein.
Als das Album dann an die Spitze der Charts von iTunes, Amazon und HMV schoss und ihm die Auszeichnung als ‚Best Young Artist‘ bei den British Blues Award 2012 einbrachte, war klar, dass Oli Brown es wieder einmal geschafft hatte.